Ulflingen Bahnhof
Die Geschichte des Bahnhofs von Troisvierges spiegelt eine dynamische Epoche der europäischen Geschichte wider. Von einer bescheidenen Grenzstation entwickelte er sich zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt, um dann die Turbulenzen der Weltkriege und den allmählichen Übergang zu ruhigeren Zeiten zu erleben.
Der Bauboom (1880er-1914)
Die Erweiterung der Strecke nach St. Vith (Belgien) löste einen regelrechten Bauboom aus. Neue Gleise, Bahnsteige und sogar ein eigener Viehverladeplatz wurden aufgrund des zunehmenden Bahnverkehrs gebaut. Bei dieser Erweiterung passierten täglich bis zu 800 Waggons den Bahnhof! Die Grenzlage von Troisvierges machte den Bahnhof zu einem stark frequentierten Knotenpunkt für die preußische und die luxemburgische Eisenbahn.
Ein Zeuge der Kriegszeit (1914-1945)
Einige Tage vor dem Ersten Weltkrieg stürmten deutsche Soldaten vorzeitig den Bahnhof von Troisvierges, um dann auf bizarre Weise über die Grenze zurückbeordert zu werden! Leider war dieses Ereignis ein Vorbote der militärischen Nutzung des Bahnhofs während der beiden Weltkriege. Bei der Ardennenoffensive wurde er beschädigt, was die Auswirkungen der Kriege auf die Region deutlich macht.
Niedergang und Umgestaltung in der Nachkriegszeit (ab 1945)
Auch wenn der Bahnhof nie wieder die Betriebsamkeit der Vorkriegszeit erreichte, blieb er doch ein wichtiges Bindeglied auf der Nordstrecke in Luxemburg. Amerikanische Armeeingenieure stellten die Funktionsfähigkeit innerhalb von zwei Monaten nach dem Rückzug der Deutschen im Jahr 1945 wieder her. Spätere Verbesserungen, wie das imposante Zentralstellwerk, signalisierten die Modernisierung. Doch die Dampflokomotiven wurden ausgemustert, und einige der einst weitläufigen Rangieranlagen wurden entfernt - Troisvierges passte sich den veränderten Anforderungen der Bahn an.
Heute: Anklänge an die Vergangenheit
Betreten Sie die Bahnsteige des Bahnhofs von Troisvierges und spüren Sie das Gewicht der Geschichte. Stellen Sie sich das rhythmische Tuckern der Dampflokomotiven, die Rufe der Pförtner und die geschäftigen Menschenmengen vergangener Jahrzehnte vor. Können Sie erkennen, wo die verschiedenen Bauepochen ihre Spuren an den Gebäuden hinterlassen haben? Und denken Sie daran, dass während der Besatzungszeit eine Gruppe heimkehrender Musiker spontan ein patriotisches Lied direkt vor den Augen der Deutschen spielte - ein kleiner Akt des Widerstands in schwierigen Zeiten. Auch wenn es heute ruhiger geworden ist, bleibt der Bahnhof ein charmanter Halt für Reisende und ein faszinierender Einblick in das luxemburgische Eisenbahnerbe.