Mensch. Bio. Sphäre.
2020 wurde die Minett-Region von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Besonders außergewöhnlich sind die von Menschenhand erschaffenen – und renaturierten – Landschaften. Diese zu entdecken, ist ein märchenhaftes Erlebnis..
„Bärte!“, schießt es mir durch den Kopf. Die Bäume haben grüne Bärte. Gleich beginnen sie, mit mir zu reden. Ich bin in Mittelerde. Es ist offensichtlich. Und spielten beim „Hobbit“ nicht auch Bergbau betreibende Zwerge eine große Rolle? Es würde mich nicht wundern, wenn mir gleich einer aus einem der sehr dunklen Löcher entgegenkäme, die sich hier allenthalben im Fels auftun.
Wunderschön gemauerte, perfekt eingefasste Grubeneingänge. Seit Jahren verlassen. Moosig-grün überwuchert an vielen Stellen. Steht man vor einem der Eingänge, spürt man den immer wehenden, kalten Luftzug auf der Haut. Auf der Gänsehaut. Schon bevor man sich dem eigentlichen Grubenschlund nähert, bemerkt man eine schaurige Temperaturveränderung. Ganz leichte, feucht-kühle Winde künden von den unterirdischen Gängen, die hier im Minett alles unterirdisch durchziehen.
Diese kühle Feuchte ist es wohl auch, die den Bäumen in den von Menschen gemachten Schluchten die Bärte wachsen lässt. Grüne, moosige Zotteln hängen wuchernd von den Ästen und geben den dünnen Stämmen eine bizarre, mystische Anmutung. Mittelerde eben. J.R.R. Tolkien hätte sich hier wunderbar inspirieren lassen können.