Eine Stadt, die verbindet
Skylines und Flusstäler, moderne Glasbauten auf historischen Fundamenten und jede Menge Grün: Luxemburgs Hauptstadt ist so vielseitig wie ihre Einwohner aus mehr als 100 Nationen. Ein Streifzug mit den Architekten Arnaud de Meyer und Nico Steinmetz durch UNESCO-Weltkulturerbe und zukunftsweisende urbane Welten.
Wie eine von Mensch und Natur gemeinsam entworfene Zeichnung erscheint sie dem Betrachter hier: unten das geschwungene Flusstal der Alzette, darüber die historischen Kasematten und die alte Abtei, auf dem Plateau in der Ferne moderne Gebäude. Dazwischen als kräftige Farbtupfer die sattgrünen Blätter der Bäume. Sie, das ist Luxemburg. „Eine Stadt auf vielen Ebenen“, wie Architekt Nico Steinmetz seine Heimat gerne nennt. Hier, das ist die Aussicht aus dem Park „Dräi Eechelen“. Und die lässt bereits erahnen, wie vielschichtig die Hauptstadt ist – topographisch, architektonisch, kosmopolitisch. An diesem Samstag durchstreifen Nico Steinmetz und sein Kollege Arnaud de Meyer ihre Stadt mit den Fahrrädern.
Die Führung beginnt auf dem Kirchberg-Plateau. Moderne Glas- und Stahlbauten prägen das Büro- und Finanzquartier. An der Place de l’Europe sticht ganz in Weiß die linsenförmige Philharmonie hervor, mit ihrer Fassade aus 823 Säulen. Nachmittags drehen hier Skater ihre Runden. Nur zwei Minuten entfernt steht das Kunstmuseum Mudam. Der helle Bau aus Glas, Stahl und Stein mit strengen geometrischen Formen wurde auf dem Fundament einer ehemaligen Festung errichtet.
Über einen steilen Waldpfad geht es hinab nach Pfaffenthal. Arnaud und Nico kommen gerne in das ehemalige Arbeiterviertel im Tal der Alzette. Das habe sich in jüngster Zeit stark verändert, weg vom „nicht so guten, etwas abseits gelegenen Quartier“, hin zu einer beliebten Adresse in der Stadt, sagt Nico. Vögel zwitschern. Auf dem Spielplatz um die Ecke toben Kinder. Auf halbem Weg zwischen Eisenbahnviadukt und der Alzette zeigt Nico auf das „Oekozenter Pafendall“ mit dem Sitz der Umweltorganisation „Mouvement Écologique“. „Ein Pilotprojekt in Luxemburg“, erklärt Nico, der das Zentrum geplant hat.