Das besondere Flair liebt und lebt auch Friseur Vito d’Attoma. Der in Luxemburg geborene Italiener, dessen Familie aus Perugia stammt, hat sein ganzes Berufsleben bisher hier im Fischmarkt-Viertel verbracht. „Das Quartier hier ist einfach besonders. Es repräsentiert das traditionelle Luxemburg, und die Kaufleute sind wie Familienmitglieder!“, sagt er überzeugt, während er den Kamm schwingt.
Das bestätigt Mustafa Solak schräg gegenüber im Vintage-Café „Kaale Kaffi“. Der gebürtige Türke und Kunstrestaurateur, der in Florenz studiert hat, serviert einen saftigen Orangen-Kuchen. Der Kunsthändler hat sich mit dem Café einen Traum erfüllt. „Mein Konzept: Vintage and more! Hier kommst Du auf andere Ideen, viele Leute arbeiten und lesen hier tagsüber, es ist ein bisschen wie ein Wohnzimmer“, sagt Mustafa. Ein Blick in den Raum bestätigt das. Und alle haben ein Lächeln auf den Lippen im Schein der altmodischen Lampen.
Sich gemütlich verwöhnen lassen und wohlfühlen, das ist auch das Motto im „Hôtel Parc Beaux-Arts“. Ein kleines, kuscheliges Hotel mit einem knappen Dutzend Suiten, auch hier: alles voller Kunst, und zwar hauptsächlich von Luxemburger Künstlern. Aus ursprünglich drei Stadthäusern, über 300 Jahre alt, wurde hier eins gemacht. „Alles komplett entkernt, das war viel Arbeit“, so Betreiber Marcel Goeres. Er ist ein „alter Hase“ im Hotelwesen in Luxemburg, voller Leidenschaft und Menschlichkeit, immer bedacht darauf, neue Konzepte zu entwickeln, um seine Liebe zu Land und Stadt mit jedem zu teilen. Mit dem „Hôtel Parc Beaux-Arts“ bietet er seit 2005 ein Refugium mitten in der Altstadt, und das im anregend-inspirierendem Ambiente eines Boutique-Hotels mit einem herzlichen, familiären Team. Seine „Wäinzoossiss“ isst Marcel Goeres hier vom traditionellen „Alt Luxemburg“-Teller; das bekannte weiß-blaue Geschirr von Villeroy & Boch wurde früher im Rollingergrund in der Hauptstadt gefertigt. Tradition ist Trumpf, meint Marcel Goeres: „Wir halten hier absolut auf Lokalkolorit!“